Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Raudnitz

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Topographia Germaniae
Raudnitz (heute: Roudnice nad Labem)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 71.
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Raudnitz.

Eine Stadt an der Elb / nahend Budin / Libochowitz / Hasenberg und dem Closter Doxon / zwischen Melnick und Leutmeritz / gelegen. Anno 1421. zog Zischka / mit seinen Thaboriten / auff erlangten Paß / durch diese Stadt / ohne Schaden / ausser / daß seine Leute das Closter / samt der Probstey / anzündeten / daß es in Grund verdorben ist. Anno 1432. hat die Elb allhie grossen Schaden gethan. Anno 1466. ließ König Görg in Böheim / die Stadt Raudnitz / deß Herrn Zdenco von Sternberg / mit Sturm erobern / verbrennen und schleiffen; wie in der Histori vom Hussiten Krieg stehet. Boregk in der Böhmischen Chronik schreibet am 553. Blat also: Raudnitz / Stadt und Schloß / Zdenco von Sternberg gehörig / so König Georgio, wegen der Religion / zuwider / ward von den Königlichen belägert / das Schloß mit Gewalt erobert / und die Stadt angezündet. Anno 1631. den 29. Octobris, ward diese Stadt von den Chur-Sächsischen erobert und außgeplündert. Es musten auch die reichen Jüden allda wol schwitzen. War sonsten / wie geschrieben worden / gantz Päpstisch. Anno 1639. bekam der Schwedische Feld-Marschall / Johann Banner / diesen Ort in seine Gewalt / der aber das folgende Jahr wieder Königlich Böhmisch ward. Anno 1645. kam diese Stadt abermals in der Schweden Hände / welche damaln das Closter Dutzau plünderten / so / sonder Zweiffel / das obgedachte Closter Doxon seyn wird.