Side:Aubert - Anton Martin Schweigaards Barndom og Ungdom.djvu/218

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Schweiz besuchen zu können. In den letzten sieben Jahren habe ich nie Deutsch gechrieben, obgleich ich es nicht selten gesprochen und täglich gelesen habe: es würde mich daher nicht wundern, wenn Sie in meinem Ausdrucke eine gewisse Ungewandtheit und eine nichtdeutsche Farbe finden, die mir selbst nicht fühlbar ist; denn so wie ich schreibe geht es mir eben so leicht als in meiner Muttersprache; aber (?) diese Geläufigkeit verbürgt mir die Aechtheit des Ausdruckes nicht. Ich komme auf dise Bemerkung durch die Erinnerung an einen Besuch, den ich dem Professor Heinsius[1] abgestattet habe, dessen grammatische Arbeiten Sie, wie Sie sich erinnern werden, bei meinem Unterrichte in der deutschen Spache gebrauchten. Die Ursache, warum dieser Brief unter der Obhut einer fremden Adresse[2] an Sie gelangt, errathen Sie leicht; sie liegt in meiner Ungewissheit, oh Sie nicht von Westerholt versetzt sind. Wenn diese räumliche Annäherung zur Wiedemnknüpfung unserer unterbrochenen Mittheilungen Gelegenheit geben wird, so werden Sie es gewiss nicht unterlassen mich von den Veränderungen Ihrer äusseren Verhältnisse zu benachrichtigen, da Sie leicht muthmassen können, wie sehr es mich interessiren muss besonders von Ihnen, aber auch von den vielen anderen Personen etwas au erfahren, die mir einst mit Gemüthlichkeit und Güte entgegen kamen und des gerade auf der Stufe meines Lebens, wo das herzliche den herzlichsten Eindruck macht. Leben Sie wohl und grüssen Sie besonders und nahmentlich Ihre Gattin und die Schurmannsche Familie.

Ergebenst

A. S.

  1. Bekjendt tydsk Sprogforsker (1770–1849); fra 1801 Professor ved et Gymnasium i Berlin.
  2. Brevet var adresseret til Kjøbmand Schurmann i Dornum.